1409 Taxa
1409 Lebewesen-Gruppen wurden bislang im UNESCO Welterbe gefunden – die Biodiversität war in Messel vor 47 Millionen Jahren höher als heute, aber niedriger als in rezenten neotropischen Biotopen.
Senckenberg-Forschende zeigen in einer in „Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments“ erschienenen Studie, dass in der Grube Messel bislang insgesamt 1409 verschiedene Taxa – unterschiedliche Gruppen von Lebewesen – aus den 47 Millionen Jahre alten Ölschieferschichten geborgen wurden. Das Team legt dar, dass der Artenreichtum während des Eozäns in Messel höher war als im heutigen Mitteleuropa, aber niedriger als in modernen tropischen Biotopen. Bis alle Arten vollständig dokumentiert sind und die gesamte Biodiversität in der Fossillagerstätte erfasst ist, wird es noch mehrere Generationen dauern, so die Forschenden. Besonders die Vielfalt von Pflanzen und Insekten sei noch unzureichend untersucht.

72 Vogeltypen, 51 unterschiedliche Säugetiere und 813 verschiedene Grünpflanzen – insgesamt wurden über die gesamte Grabungsdauer im UNESCO-Welterbe Grube Messel 1409 verschiedene Taxa aus den 47 Millionen Jahre alten Ölschieferschichten geborgen. „Die Grube Messel ist so besonders, weil ihre Sedimente reich an verschiedenen Organismen wie Mikroorganismen, Pflanzen, Pilzen, Wirbellosen und Wirbeltieren sind, die sonst selten zusammen fossilisieren. Wir haben eine aktualisierte Liste aller dokumentierten Taxa, sowohl benannte als auch noch unbeschriebene, die in Messel gefunden wurden erstellt“, erzählt PD Dr. Krister Smith vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und fährt fort: „Uns hat interessiert, wie hoch der Artenreichtum in Messel während der Zeit des Eozäns wirklich war. Dies ermöglicht uns den Vergleich mit modernen Biotopen in denselben sowie in anderen Breitengraden. Zudem können wir anhand der Daten abschätzen, wie viele unentdeckte Arten noch in den Gesteinsschichten zu erwarten sind und wie lange wir benötigen, diese zu bergen und zu beschreiben.“
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