Der erste Messelfund
Vor 150 Jahren wurde in der Grube Messel ein Krokodilskelett, genauer das Skelett eines Alligatoren, gefunden.
Die Gemeinschaft der Messel-Reptilien zeichnet sich durch eine erstaunliche Vielfalt aus. Neben eingewanderten Abstammungslinien, überwiegend aus Nordamerika, sowie ein paar Relikten aus der Zeit der Dinosaurier, gab es vor 47 Millionen Jahren eine Vielzahl von einheimischen Reptilienarten: Von kleinen Schlangen, die sich gut getarnt in Verstecken aufhielten über räuberische Eidechsen, wasserlebende Krokodile und Schildkröten bis hinzu großen Würgeschlangen, welche die Fähigkeit besaßen mittels Infrarot die Umgebung wahrzunehmen und potentielle Beutetiere aufzuspüren.

Schon vor 150 Jahren wurde in der Grube Messel das fossile Skelett eines Krokodils, genauer eines Alligators, entdeckt und später als Crocodilus ebertsi beschrieben (heute: Diplocynodon darwini) – zu Ehren des ersten Grubenbesitzers. Das "Darwin-Doppelhundszahnkrokodil" war die häufigste Krokodilart in der Grube Messel. Sein Name stammt von einem auffälligen Paar vergrößerter Reißzähne im Ober- und Unterkiefer, das es von anderen Krokodilen unterscheidet. Es ähnelte in seiner Lebensweise heutigen Kaimanen und bewohnte dauerhaft den Messelsee. Dort ernährte es sich von Fischen sowie landbewohnenden Tieren wie kleinen Säugetieren, jungen Schildkröten, Schlangen, Eidechsen, Salamandern und Fröschen. Funde verschiedener Altersstufen belegen, dass es sich um eine standorttreue Art handelte.
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